Das biologische Alter als Währung für Trainingserfolg im Gesundheitssport?!

Die Motive der Interessenten, sich im Fitnessstudio anzumelden, sind durchaus unterschiedlich. Für Menschen, die ihren Wohnort verändern, gehört der Wechsel des Fitnessstudios ganz einfach mit dazu, denn sie möchten auf das Training nicht verzichten und suchen deshalb nach einem passenden Anbieter vor Ort. Der Trend für Fitness-Fans geht sogar zur Zweitmitgliedschaft, so dass neben dem Gym am Wohnort auch auf Geschäftsreisen, online oder in spezielleren Konzepten wie z.B. Crossfit-Boxen trainiert werden kann.

Eine andere Zielgruppe als die „Fitnessliebenden“ treibt ein konkretes Motiv an, bspw. der Wunsch nach der Reduktion des Körpergewichtes, die Linderung von Schmerzen im Rücken oder an den Gelenken sowie andere gesundheitliche oder stressbedingte Gründe. Für diese Mitglieder erfüllt das Training in der Regel einen direkten Zweck, d.h. sie lieben meist das Ergebnis von Training wesentlich mehr als das Trainingserlebnis selbst.

Um die Trainingssteuerung und Betreuung dieser Mitglieder effizienter und wirkungsvoller zu gestalten, wurden in den vergangenen Jahren viele technische Lösungen entwickelt. Kraftmessungen und automatisierte Trainingsprogramme steuern an digitalen Geräten die Intensität und den Ablauf des Training, Gamification und Prämiensysteme belohnen die Aktivität und Leistung des Trainierenden und auch die Diagnostik hat mittlerweile den Weg von abstrakten Diagrammen hin zu einer intuitiven Darstellung der Körperdaten in Apps auf dem Smartphone gefunden. Vervollständigt wird diese Entwicklung sicherlich zeitnah durch digitale Helfersysteme, die es dem Trainer ermöglichen, bspw. durch einen Liveticker unter den anwesenden Trainierenden diejenigen zu filtern, welche primär einen Motivationskontakt benötigen, weil die intrinsische Motivation für das Training nicht oder zumindest nicht dauerhaft gegeben ist.

Fakt ist: Schaut man sich die DropOut-Quote (Kündigung nach Erstlaufzeit) bei dieser Zielgruppe an, fällt auf, dass dem Studio trotz großen Betreuungsaufwand nur jeder zweite „Gesundheitssportler“ dauerhaft erhalten bleibt.

Es stellt sich also die Frage, was bei der einen Hälfte besser gemacht wurde als bei der anderen Hälfte? Was bringt einen Menschen, der Training selbst nicht liebt aber sich das Ergebnis von Training wünscht, dauerhaft dazu, im Studio aktiv zu sein? Hierbei spielen 3 Faktoren eine Rolle:

  1. Maßgeschneidertes Angebot: Ein auf ihn abgestimmtes Programm, welches zu seinen persönlichen Gewohnheiten passt (z.B. zeitsparendes Zirkeltraining, Belohnung durch Massageliege etc.) und auf sein persönliches Ziel ausgerichtet ist.
  2. Soziale Integration: Das Training mit dem Partner, ein Vertrauensverhältnis zum Trainer und die Nutzung von Gruppenangeboten spielen hierbei eine wesentliche Rolle.
  3. Messbarer Nutzen: Der Erfolg seiner Aktivität muss spürbar und klar verständlich sein.

Und während die inhabergeführten Qualitätsanbieter bei Ausstattung und Angebot sowie der familiären Atmosphäre punkten, wird beim messbaren Nutzen noch immer auf Körperfettwerte im Grammbereich und Kraftzuwächse in Prozent geschaut. Diese rationalen Werte interessieren den Gesundheitssportler so gar nicht und deshalb liegt genau hier die Chance für das biologische Alter.

Das BioAge fasst den gesamten körperlichen Zustand und alle vorhandenen Körperdaten zusammen. Es beschreibt den Status des Herz-Kreislauf-Systems ebenso wie den Zustand des Muskelskelettsystems und der Körperzusammensetzung und gibt mit Lebensjahren eine konkrete, messbare und vor allem nachvollziehbare Einschätzung. Aus diesem Grund ist es absolut sinnvoll, diesen Wert in den Mittelpunkt der Kommunikation zu stellen. Es ist zudem auch für den Kunden erstrebenswert, ein erreichtes BioAge zu halten oder permanent zu verbessern.

Fazit: Entsprechend inszeniert ist Lebenszeit ein sehr geeigneter Trigger, um Gesundheitssportlern Erfolge aufzuzeigen und sie dauerhaft für ein Training zu motivieren, was sie vielleicht im ersten Schritt nicht lieben, deren Nutzen sie aber immer besser verstehen.

Über den Autor

Yannik Hoenig ist selbst Clubinhaber. Seine Sportwelt Rosbach zählt zu den führenden Fitness- und Gesundheitsanbietern in Hessen und ist die Hausanlage der POSITION-Firmengruppe. Als Unternehmensberater und Coach begleitet und gestaltet er den Wandel der Branche mit und lebt in seinen eigenen Unternehmen, wovon er in Seminaren, Webinaren, Podcasts und Interviews spricht. Mit hochwertigen Fitness- und Gesundheits-Dienstleistungen eine starke Positionierung und einen Sog am regionalen Markt auslösen und über effiziente Prozesse zu einer bestmöglichen Wirtschaftlichkeit gelangen – dafür steht Yannik Hoenig.